Welcome 2015! Das neue Jahr hat furios begonnen und so soll es auch weitergehen. Denn unser erster Gast hat sich bereits für dieses Wochenende angekündigt: Kieran Glen. Vielleicht konnten Sie den quirligen Edelsteinexperten mit kanadischen Wurzeln ja schon Ende letzten Jahres bei Juwelo kennen lernen. Kieran ist wie Don Kogen oft auf Reisen, immer auf der Suche nach Edelsteinen. Seine „Homebase“ ist aber in Thailand, wo er in unserer Schmuckmanufaktur eng mit unseren Chef-Edelsteineinkäufer Mitsunari Yoshimoto zusammen arbeitet. Vom kommenden Freitag an bis Sonntag, jeweils von 17 bis 19 Uhr sowie zwischen 21.30 und 0 Uhr, kommt der Weltenbummler zu uns ins Studio und stellt verschiedenste Edelsteine vor.
Freitag
Kieran startet mit einem intensiv kobaltblauen Edelstein, dem Kyanit aus Tibet. Durch seine unterschiedliche Härte in verschiedene Richtungen und seiner vollkommenen Spaltbarkeit ist der Kyanit ein sehr schwer zu schleifender Edelstein. Kyanite wurden früher meist für blaue Saphire gehalten und auch als solche verkauft. Sein Name wird seit 1789 benutzt und ist dem griechischen Wort „Kyanos“ für „Blau“ entlehnt. In Tibet wurde der Kyanit übrigens erst 1995 in metamorphem Gestein entdeckt.
Leider nur mit wenigen Schmuckstücken vertreten ist der Mintfarbene Namibia-Fluorit, von dem wir leider nur wenige Exemplare erstehen konnten. Ob und wie viele wir nachbekommen können, ist leider mehr als ungewiss. Fluorite entstanden vor 250 bis 100 Millionen Jahren als ein Gemisch aus heißem Wasser und aufgeschmolzenen Mineralen, die bei Vulkanausbrüchen zusammen mit dem Magma quasi an die Erdoberfläche „geschossen“ wurden. Diese hydrothermale Lösung versickerte und füllte Spalten und Risse. Mit der Abkühlung und Verfestigung bildeten sich schließlich die Fluorite mit ihren wundervollen Farben. Viele Exemplare zeigen Fluoreszenz bei ultraviolettem Licht, interessanterweise gab der Edelstein diesem Phänomen seinen Namen und nicht umgekehrt, wie man vielleicht denken könnte. Dieser mintgrüne Fluorit, den Kieran Ihnen vorstellt, stammt aus Namibia.
Am Freitagabend ab 21.30 Uhr sehen Sie eine weitere Edelsteinpremiere, den Psilomelan. Dieser Edelstein ist wirklich schwer zu beschreiben, jedes Exemplar zeigt sein eigenes Muster aus in Farbe und Glanz an Eisen erinnernden, fast schwarzen sowie stahlgrauen Bereichen, meist in konzentrischen Kreisen angeordnet. Ein wirklich faszinierender Edelstein aus Neu-Mexiko, USA.
Sonnabend
Mandschurischen Peridot sehen Sie am Samstag ab 17 Uhr. Er stammt aus einer Region im Nordosten Chinas, die historisch betrachtet auch als Mandschurei bekannt ist. Peridots werden sprichwörtlich seit Menschengedenken als Zierde in Schmuckstücken verwendet, schon in antikem Schmuck aus Ägypten wurde er gefunden. Mandschurische Peridots zeigen ein ganz spezielles, sattes, ja geradezu hell leuchtendes Grün. Es weckt in mir die Assoziation nach dem perfekten Frühling – den ich im Übrigen kaum noch erwarten kann…
Am Samstagabend ist es dann Zeit für den blauen Beryll, genauer gesagt für Aquamarine aus Bauchi in Nigeria. Sein zartes Pastellblau ist absolut zeitlos und löst bei mir irgendwie Fernweh aus. Vielleicht gar nicht unbedingt nach dem Meer, wie es der Name impliziert, sondern nach der kühlen Bergluft, einem klaren Himmel und schneebedeckten Bergen. Das eisige Blau passt in jedem Fall hervorragend zur Jahreszeit!
Sonntag
Ganz aus der Nähe von Chanthaburi, dem Standort unserer Manufaktur in Thailand, stammen die Schwarzen Stern-Saphire, die uns Kieran am Sonntag vorstellt. Genauer gesagt stammen sie aus den Minen von Ban Kha Ja, keine 10 Kilometer von Chanthaburi entfernt. Das Besondere an dieser Varietät des Korunds ist neben seinem Asterismus, dass er nur an eben diesem einen Ort gefunden wird! Leider muss ich sagen „gefunden wurde“, da die Mine schon seit einigen Jahren erschöpft ist. Die Saphire, die Kieran mitbringt, stammen aus älteren Funden. Der Stern zeigt in den meisten Fällen sechs Strahlen, in äußerst seltenen Fällen auch zwölf, die weiß oder golden erstrahlen können. Der Legende nach symbolisieren die drei Bänder eines Sterns Glaube, Hoffnung und Schicksal. Da der Stern nur sichtbar ist, wenn eine Lichtquelle den Edelstein trifft, glaube man früher, dass in den Stern-Edelsteinen Engel des Lichts ihr Zuhause haben. Am Abend, wenn also kein oder nur diffuses Licht auf den Stein fällt und der Stern nicht mehr deutlich zu erkennen ist, würden diese Engel dann schlafen. Eine wunderbar romantische Vorstellung, finden Sie nicht auch?