Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Zirkon und Zirkonia? Gibt es überhaupt einen? Ist „Zirkonia“ nur eine Übersetzung von „Zirkon“ oder ist der Begriff „Zirkonia“ nicht die allgemeine Bezeichnung für alle nicht natürlichen Edelsteine?
Wenn es um Zirkonia und Zirkon geht, scheiden sich die Geister – ein Grund, diesem Thema hier einmal ausführlicher nachzugehen.
Zirkon und Zirkonia sind sich auf den ersten Blick ähnlich, werden aufgrund der Namensähnlichkeit häufig verwechselt oder sogar für denselben Edelstein gehalten. Was ein kleines „a“ so ausmachen kann! Aber tatsächlich haben beide nur den ähnlich klingenden Namen gemeinsam: Zirkon ist ein natürlich entstandener Edelstein und besteht aus Zirkonium-Silikat. Zirkonia hingegen entsteht im Labor und ist ein Oxid (Zirkonuimoxid). Zirkonia gilt seit der Entdeckung im Labor im Jahr 1973 als DIE Diamantimitation.
Zirkonia – Eine Diamantimitation mit langer Geschichte
Zirkoniumdioxid mit der chemischen Formel ZrO2, wurde bereits 1892 entdeckt, fand aber im Prinzip wenig Beachtung. Auf der Suche nach dem perfekten Diamantersatz wurden dann im Labor Zirkoniumoxid u.a. mit Calciumoxid gemischt. 1973 gelang es zwei sowjetischen Wissenschaftlern am Lebedew-Institut für Physik in der russischen Hauptstadt Moskau zum ersten Mal: Sie stellten die ersten Zirkoniakristalle her.
Durch das Hinzufügen von Metalloxiden entsteht das Funkeln der künstlich hergestellten Zirkoniakristalle. In den achtziger Jahren wurde Zirkonia als Diamantersatz groß vermarktet und ziert seit diesem Zeitpunkt unzählige Modeschmuckdesigns.
Zirkon, der natürliche Edelstein, der dem Diamanten am nächsten kommt
Als Schmuckstein ist das Mineral Zirkon mit der chemischen Formel (Zr[SiO4]) schon seit der Antike bekannt. Zirkon entstand vor bis zu 4,4 Milliarden Jahren und ist damit das älteste bekannte Mineral der Erde. Der hohe Brechungsindex des Zirkons verleiht diesem Edelstein seine optische Ähnlichkeit mit dem Diamanten. Mit dem Brechungsindex wird die Brillanz eines Steins gemessen – der Diamant hat den höchsten Brechungsindex unter den transparenten Edelsteinen: Er schwankt zwischen 2,417 und 2,419. Zum Vergleich: Der Brechungsindex beim Zirkon liegt zwischen 1,92-1,98. Zirkon besitzt eine starke Brillanz, ein wunderschönes Feuer und einen adamantinen Lüster. Diamantgleiche Eigenschaften und Vorkommen in verschiedenen Farben machen den Zirkon zu einem beachtenswerten und sehr beliebten Edelstein!
Als Schmuckstein hat der Zirkon bereits mehrere Blütezeiten erlebt. Im Europa des 16. Jahrhunderts wurde er häufig von italienischen Juwelieren verarbeitet, später fand er auch im Viktorianischen Schmuck Verwendung. Bis heute hat sich diese Liebe zum Zirkon gehalten. Die schönsten Zirkone werden in Kambodscha, Nigeria, Sri Lanka und Tansania abgebaut und sind eine „echte“ Alternative zum Diamanten.
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