Die bischöflichen Insignien sind Ring, Hirtenkrummstab, die Mitra und das Brustkreuz. Sie sind es, die die Prälaten auszeichnen. Diese Insignien haben einen alten Ursprung und sind ein Zeichen der Autorität des Trägers. In der Kirche wird ihre spirituelle Bedeutung – vor allem in den liturgischen Zeremonien – ergänzt.
Der kostbare Schatz des Vatikans zeigt den Wert solcher Schmuckstücke. Es gibt unzählige Geschichten über ihn.
Im Fall des Bischofsrings: er ist ein Symbol der geistigen Verbindung mit der Kirche, er repräsentiert seine Loyalität und seiner Verlobung mit der Heiligen Institution. Er wird an dem Ringfinger der rechten Hand getragen.
Der Ring des Papstes wird „Fischerring“ genannt, in Anspielung auf den Apostel St. Peter und seine Arbeit als Fischer. Einige argumentieren auch mit der Bedeutung der Rolle des Papstes als „Fischer“ der Gläubigen. Der „Fischerring“ zeigt das Bild von St. Peter fischend in einem Boot, umrahmt von dem Namen des aktuellen „Heiligen Vaters“ in lateinischer Schrift. Die früheste Erwähnung des Rings geht auf einen Brief von Clemens IV. von 1265 zurück, der Ring wurde verwendet, um die private Korrespondenz des Papstes zu versiegeln.
Wenn der Pontifex stirbt, wird der Ring mit einer silbernen Keule zerstört, damit er nicht missbraucht wird.
Es war Benedikt XVI., der beschlossen hatte, die Tradition des amtlichen Gebrauchs des Fischerrings wieder einzuführen. Claudio Franchi wurde 2005 für den Ring des Papstes Benedicto XVI. beauftragt. Der Entwurf für den Ring war von einem Gemälde von Michelangelo inspiriert. Für das endgültige Konzept waren mehr als 200 Zeichnungen erforderlich. Die elliptische Form repräsentiert den Platz vor der St. Peters Basilika. Der Ring ist aus 35 Gramm reinem Gold gefertigt. Acht Goldschmiede haben daran zwei Wochen gearbeitet.
Als Benedikt XVI. zurück trat, geschah etwas sehr Ungewöhnliches. Weil der Papst nicht gestorben war, wurde keine „Zerstörung“ des Rings vorgenommen, sondern eine „biffatura“, das heißt der „Ring wurde mit einem Kreuz annulliert“. Es wurde ein Kreuz auf dem Ring eingeschnitten.
Der aktuelle Papst Franziskus wollte keinen „Fischerring“ aus Gold. Er gab einen Silberring bei „Bodega Barcelonesa Capdevilla“ in Auftrag. Eine Werkstatt in Barcelona, die sich seit 1905 auf religiöse Ornamente spezialisiert hat.
Selbstverständlich ist der geistige Wert des bischöflichen Schmucks immens, sein wirtschaftlicher Wert ist aber nicht geringer.
Papst Paul VI. spendete zwei wichtige Schmuckstücke, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln: das Brustkreuz und seinen Diamant-Platinring. Dies geschah während eines Besuchs im Jahr 1965 bei den Vereinten Nationen. Er wollte, dass die Objekte in Auktionen verkauft werden und dass der Erlös verwendet wird um menschliches Leid zu lindern. Beide Objekte wurden im Jahr 1967 für US$ 64.000 von dem Juwelier Harry Levinson aus Chicago gekauft.
Das Brustkreuz wurde bereits von den ersten Christen im XIII. Jahrhundert getragen. Das Brustkreuz von Paul VI. war aus 750er Gold gefertigt und mit 12 Diamanten zwischen 3 bis 8,66 ct sowie Kolumbianischen Smaragden besetzt. Das Schicksal dieses Schmuckstücks ist interessant. Es endete nämlich bei Ebay. Die Tatsache, dass ein Juwel mit so viel spirituellem Wert auf einer Internet-Plattform landet und dort verkauft wird, ist eine Sache, die uns alle zum Nachdenken bringen sollte.
Derzeit befinden sich die heiligen Juwelen im Besitz des Hauses M.S. Rau Antiques in New Orleans und werden für US$ 1.9 Millionen angeboten.
„Diese beiden Stücke sind nicht nur historisch bedeutsam, sie sind auch außergewöhnlich wegen der Tatsache, dass der päpstliche Schmuck selten auf den Markt kommt“ sagte Bill Rau, Eigentümer des M.S. Rau Antiques New Orleans.
Und das war die bisher letzte Nachricht über die Juwelen.