Zabargad-Peridot

Der Geburtsstein des Monats August – der Peridot

Farblich passend zum Monat August wurde einst der Geburtsstein für den August auserkoren: der grasgrüne Peridot! Von goldenen Limettentönen bis zum satten Grün reicht seine eher begrenzte Farbpalette. Aber warum gibt es den Peridot eigentlich nur in Grüntönen? Dies liegt in seiner Kristallstruktur begründet.

Idiochromatisch und allochromatisch

Peridots gehören zu den ideochromatischen oder auch “eigenfarbigen“ Edelsteinen. Dies bedeutet, dass das färbende Element mit der Kristallstruktur des Minerals fest verbunden ist. Im Falle des Peridots ist dies Eisen, das etwa 10% seiner Gesamtmasse ausmacht.
Bei allochromatischen oder „fremdgefärbten“ Edelsteinen sind die färbenden Bestandteile nicht Teil des regulären Kristallgitters, sondern sind diesem quasi angelagert. Beispiele hierfür sind unter anderem Topas oder Saphir.
Auch wenn er seine Farbe grundsätzlich durch Eisen erhält, so können weitere Spurenelemente wie Chrom oder Nickel die Farbe des zu den Silikaten gehörenden Edelsteins dabei noch intensiver erscheinen lassen.
Und so ist Grün nicht gleich Grün, von einem hellen Gelbgrün über sattes Grasgrün und Flaschengrün bis zu einem knackigen Apfelgrün ist alles vertreten. Auch bräunliche Töne sind zu finden.
Obwohl der Peridot gewöhnlich ein sehr transparenter Edelstein ist, findet man gelegentlich auch Exemplare mit Katzenauge („Chatoyance“) oder Stern („Asterismus“) – Effekte, bei denen auf der Oberfläche des Edelsteins die Reflexion eines Lichtstrahls sichtbar wird, hervorgerufen durch lange nadelförmige Einschlüsse.

Doppelbrechung

Besonders interessant macht den Peridot aber noch eine andere optische Eigenschaft: Er sieht wirklich bei jedem Licht phantastisch aus! Manche Edelsteine entfalten ihre wahre Farbpracht bei Tageslicht, einige erstrahlen eher am Abend im schönsten Glanz. Der Peridot leuchtet immer, egal zu welcher Zeit, als hätte er das Sonnenlicht in sich gespeichert. Dies liegt unter anderem an seiner starken Doppelbrechung, die das Licht aufzuspalten und zu vervielfachen versteht. Dies kommt bei größeren, tieferen Exemplaren besonders gut zur Geltung, der Schliff ist jedoch ebenfalls von besonderer Bedeutung. Die Farbintensität des Peridots ist also nicht von der jeweiligen Lichtquelle abhängig – ein Peridot mit einer guten Farbe wird immer sein lebhaftes Grün präsentieren.

Geschichte

Doch genug der charakteristischen Eigenschaften, widmen wir uns noch kurz seiner bewegten Geschichte!
Der Legende nach war Kleopatras Lieblingsedelstein zwar der Smaragd, aber dies liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass sie einfach nicht wusste, dass einige ihrer grünen Edelsteine eigentlich Peridots waren. Denn die genaue Bestimmung von Edelsteinen war zu Zeiten der letzten Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches ohne die heutigen Prüfmethoden und Geräte natürlich ungleich schwerer als heute.
Die historisch bedeutendste Lagerstätte ist die Vulkaninsel Zeberget, Zabargad oder Zebirget im Toten Meer (auch „Insel der Toten“, „Insel der Schlangen“, heute „St. Johannes Insel“), ca. 80 Kilometer vor der ägyptischen Küste gelegen. Zabargad ist übrigens der arabische Name für Peridot.
Diese Quelle wurde schon vor 3500 Jahren von den Ägyptern genutzt. Der Abbau begann also schon um 1.500 vor Christus! Die Edelsteine fanden dann auch alsbald Verwendung in Schmuckstücken und Talismanen. Sogar in einem Anhänger des Kindpharaos Tutanchamun befand sich ein Peridot.
Auch der weltgrößte geschliffene Peridot mit 310 ct stammt von der rauhen Vulkaninsel, er befindet sich heute im Smithonian Institute in Washington / USA.

Meteoriten und der Mars

Peridots, oder mineralogisch gesehen Olivin, wurden sogar schon in Meteoriten gefunden! Genauer gesagt sind sie in sogenannten Pallasiten oder auch Steineisen-Meteoriten gefunden worden, die aus dem Übergangsbereich zwischen dem Eisen-Kern und dem Silikat-Mantel von Asteroiden stammen. Die Herkunft dieser Meteorite ist der Astroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Und so verwundert es auch kaum, dass Peridots auch schon auf dem Mars gefunden wurden. 2003 konnte dort ein Vorkommen nachgewiesen werden und somit ist der Peridot der erste extraterrestrisch entdeckte Edelstein überhaupt! Auf dem Edelsteinmarkt wird er auch teilweise als „Palladot“ gehandelt. Die Pallasiten-Meteorite wurden übrigens nach dem deutschen Wissenschaftler Peter Simon Pallas benannt, der sie 1772 entdeckte.

Kaschmir-Peridot

Kaschmir-Peridot

Peridots aus Kaschmir

Besonders erwähnenswert sind Peridots aus Kaschmir, die man im späten Frühjahr 1992 in der Nähe des Nanga Parbat (wörtlich „Nackter Berg“ auf Hindi) in der Suppatt-Region des Himalaja im nordwestlichen pakistanischen Teil Kaschmirs entdeckt hat. Ihn zeichnen eine herausragende Farbe, wenig Einschlüsse und die Tatsache, dass er auch in großen Karatgewichten zu bekommen ist, aus. Da diese allerdings auch ihren Preis haben, halte ich mich lieber an die Varietäten aus Arizona oder China, die ebenfalls durch ihre Farbe zu bestechen verstehen!