Historische Juwelen – Das Schwert Karls des Großen

Das Schwert „La Joyeuse“ („Die Fröhliche“), welches sich heute im Louvre-Museum befindet, ist eines der berühmtesten Schwerter der Welt. Die Geschichte (oder Legende) besagt, dass dieses uralte Schwert im Besitz von Karl des Großen, König der Franken, war. Er ist ein legendärer christlicher Kaiser des Westens und eine der wichtigsten Figuren seiner Zeit.

Karl der Große

Karl der Große ist eine mythische Figur. Er wird in zahlreichen epischen Gedichten gepriesen, die ihn zum Protagonisten unzähliger Heldentaten und kriegerischer Ereignisse machten. Er war zweifellos Besitzer mehrerer wertvoller Gegenstände. Nicht nur im materiellen, sondern auch im geistigen Sinne. Da er ein erobernder König und galanter Ritter war, konnte er nicht ohne eine angemessene Waffe auskommen, die seinem Ruhm angemessen war: Das Schwert namens „La Joyeuse“ („Die Fröhliche“) entsprach seinem Mythos. Jedoch gibt es keine historischen Dokumente, die die wahre Existenz dieses Schwertes beweisen.

Ein besonderes Schwert

Die Legende besagt, dass das Schwert La Joyeuse von dem berühmten Schmied Galas geschmiedet wurde und zudem magische Kräfte besaß.

Schwert

Ihm wurde nachgesagt, es sei so hell, dass es die Sonne überstrahlen und die Feinde seines Trägers im Kampf erblinden lassen könne. Jeder, der das legendäre Schwert besaß, war außerdem vor einem Tod durch Vergiftung  bewahrt.

In früherer Zeit war es nicht ungewöhnlich, dass Könige und Kaiser mit einer magischen Aura und von Objekten mit einer göttlichen Energie umgeben waren. Für die Menschen dieser Zeit besaß dieser Aberglaube eine hypnotische Kraft.

Beim Tod Karls des Großen verschwindet das mythische Schwert mit ihm. Es ist, als hätte die Legende sie an die Orte geführt, wo die Mysterien ruhen.

Im Jahre 1270 jedoch, wurde für die Krönungszeremonie des französischen Königs Philipp II, der Kühne, in der Kathedrale von Reims (Frankreich) ein Schwert verwendet, welches ebenfalls als „La Joyeuse“ bezeichnet wurde.

Nach der Französischen Revolution, im Jahr 1793, wurde dieses Schwert im Louvre-Museum verwahrt.

Ritterrüstung

Ein Schwert mit Symbolkraft

In den Schatzkammern des Königspalastes wurde das Schwert entdeckt und von den Revolutionären als ihr Symbol beansprucht.

Einige Gerüchte besagen, dass La Joyeuse fast zerstört wurde, weil es die Ideale der gestürzten Monarchie darstellt.

Aber etwas hielt sie ab – man entschied sich dafür, das Schwert im Louvre auszustellen. Wer weiß, vielleicht konnten die Revolutionäre der magischen Unterwerfung des wunderbaren Schwertes nicht widerstehen oder befürchteten, von den Geistern anderer Zeitalter verflucht zu werden.

La Joyeuse im Louvre in Paris

Heute besteht das im Louvre-Museum ausgestellte Schwert „La Joyeuse“ aus verschiedenen Teilen, die im Laufe der Jahrhunderte nach und nach ergänzt wurden.

Der goldene Griff ist in zwei Hälften geschnitten und mit einer mit Diamanten eingelegten Lilie verziert, wurde aber 1804 zur Krönung Napoleons I. entfernt.

Die Parierstange aus massivem Gold  hat die Form von zwei Drachen, deren Augen zwei Lapislazuli sind. Das Kreuz wurde im dreizehnten Jahrhundert in den Griff gestempelt. Die Klinge des Schwertes ist 828 mm lang und an der breitesten Stelle 45 mm breit. Über die Entstehung der Klinge gibt es unterschiedliche Meinungen. Das Louvre-Museum datiert die Klinge auf das 19. Jahrhundert zurück.

Topas

Topase zieren auch Scheide und Gürtel des berühmten Schwertes

Es ist zu bezweifeln, dass die Halsscheide im Laufe der Jahre nicht verändert wurde. Vermutlich sind nur die Edelsteine (Saphire, Amethyste, Spinelle und Topase) in der Halsscheide und im Gürtel unverändert. Die Halsscheide ist 838 mm lang und am Hals 70 mm breit. Ein Teil des Gürtels existiert noch. Dieser ist mit einer goldenen Schnalle im mittelalterlichen Stil versehen.

Ohne Zweifel ein Juwel, dessen Hauptwert in seiner Geschichte und seinem Geheimnis liegt.

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